Kennen Sie Ingo Zamperoni? Genau: den Moderator der ARD-Tagesthemen. Der uns am späteren Abend noch mal alle Furchtbarkeiten des Tages präsentiert. Professionell, sachlich, distanziert.

Die Nachrichten sind bedrückend, deprimierend, machen wütend, lassen uns die Fäuste ballen und lösen ein Gefühl großer Ohnmacht in uns aus. Zu dieser Tageszeit sind sie uns ja schon nicht mehr neu. Es gab sie schon im Radio, in Schlagzeilen, . . . Wir kennen sie und verfolgen die Eskalation des Geschehens. An unseren Gefühlen ändert das nichts. Im Gegenteil!

Und dann enden die Tagesthemen. Herr Zamperoni entlässt uns in die Nacht. 

Das ist der entscheidende Moment. Aus dem sachlich-distanzierten Nachrichtensprecher wird ein empathisch-zugewandter Mensch. Mit einem aufmunternden Lächeln verabschiedet er sich: „. . . und: bleiben Sie zuversichtlich!“

Bleiben Sie zuversichtlich! Nicht aufgeben, nicht hängenlassen, nicht wegducken. Zuversichtlich! Zuversicht gibt uns die Chance, aktiv zu sein, eine Zukunft zu sehen. Nicht weiterzumachen wie bisher. Zu vertrauen, dass noch was geht. Dass wir noch etwas tun können – und sei es, Zuversicht auszustrahlen, Mut und Hoffnung!

Also: Bleiben wir zuversichtlich!

Petra Wilkesmann