21/04/2025 0 Kommentare
Wer weiß
Wer weiß
# k.eck 112

Wer weiß
Nicht immer ist es morgen so, wie es heute scheint.
Das kennt ihr ja: Wir leben mit Blick nach vorn. Doch erst im Rückblick können wir das Erlebte noch mal ganz anders für uns deuten. Nichts ist nur so, wie es jetzt scheint.
Ich finde das auch entlastend.
Als ich diese Woche zum Beispiel daran zweifelte, ob Gott sich bei den kriegstreibenden Autokraten dieser Tage nicht gehörig verschöpft hat mit uns Menschen, da bekam ich es kurz mit der Angst um die Kinder und was sie in Zukunft erleben würden zu tun. Doch nach und nach schob sich das „Wer weiß, ob es so kommt“ wieder nach vorn. Und als ich die Angst als schlechte Beraterin langsam abschüttelte, da fiel mir wieder ein altes Kinderlied ein. Das möchte ich heute verschenken.
Es ist das Lied von einem klugen Bauern. Er erlebt im Leben dies und jenes. Und immer, wenn ihm was Unglückliches passiert und die Nachbarn ihn mit lautem Oh du Ärmster bedauern, sagt er:
Ob es ein Unglück ist, wer weiß. Morgen bin ich schlauer.
Einmal läuft ihm sein einziges Pferd weg. Oh du Ärmster. Eine Woche später kommt es mit einem Wildpferd im Schlepptau zurück. Dann reitet sein Kind das Wildpferd ein und bricht sich dabei mehr als ein Bein. Oh du Armer. Doch dadurch wird sein Kind kurz darauf nicht als Soldat eingezogen, als ein Krieg ausbricht…
Was jetzt passiert, legt noch nicht fest, ob es Unglück oder Glück ist.
Den Kopf in den Sand zu stecken wegen der Bad News dieser Woche, ist menschlich, aber vielleicht nicht klug. Denn: wer weiß.
Mancher Weg führt durch die Tiefe ins Leben.
Von diesem - du Ärmster - und dem - Wer weiß - erzählte uns die Karwoche in höchster Intensität.
Dem am Palmsonntag zuerst Bejubelten drohte schon bald der Tod.
So machte Jesu Weg ins Dunkel für die Seinen erst nur Angst und noch keinen Sinn.
Und doch wurde es ein Weg zum Licht.
Im Nachhinein.
Wer weiß. (Überüberüber-)Morgen bin ich schlauer. Mit Gottes Hilfe.
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