Man denkt ja jedes Jahr und hofft, alles wird gut an Weihnachten und das beginnt jedes Jahr am 24. Dezember. 

Nichts da. 

Kaum waren alle Kinder im Hause , verstopfte das Waschbecken in der Küche und die Küche stand unter Wasser. Einen Tag später fiel der Türgriff von der Haustür ab und wir kamen weder rein noch raus. Das glaubt mir keiner, dachte ich. 

Und tatsächlich kam es nicht schlimmer. Wir hatten schöne Weihnachtstage und irgendwie bin ich es ja gewohnt, dass es voll wird und hektisch.  

Wir hatten wunderbare, streitbare Gespräche, leckeres Essen, sehr vegan. Wir haben getanzt, sind ausgiebig spazieren gegangen, haben in der kalten Ostsee gebadet und sehr viel gelacht.

Meine Mutter war stets dabei, wenn sie auch den ganzen Tumult nicht in voller Größe mitbekommen hat. Bevor die Musik lauter wurde und die Gespräche ebenfalls, brachten wir sie rechtzeitig in ihr ruhiges Haus zurück. Dort hatte sie es gut. Am nächsten Tag holten wir sie wieder ab. Inzwischen konnten wir auch wieder das Haus durch die Eingangstür betreten, und die Küche stand nicht mehr unter Wasser. 

Das Weihnachtslachen (danke, lieber Jan T. für dieses Wort in Deiner Predigt) erfüllte einige Tage lang unser Haus. Es schallte und gluckste, es war erdig und mit ihm war die Liebe omnipräsent.

Jetzt sind die Kinder wieder an ihre Studienorte zurückgekehrt und das Haus ist leer. Der kleine weiße Hund ist immer noch ganz verwirrt. Er gewöhnt sich langsam wieder an die Ruhe. 

Aber das Lachen hallt nach und ist noch immer da.

Da liegt ein guter Anfang für ein neues Jahr in der Luft. 

Und da ist die Zuversicht, von der ich nicht lassen möchte.

A.v.W.