Man kann im Meer baden oder auch in der Sonne und im Licht. Waldbaden wirkt heilend.

All diese Bäder sind gut fürs Gemüt. 

Sie badet im Genuss. 

Sie hat herausgefunden, was sie mag und was ihr gut tut.

Sie badet in der Musik und in ihren Büchern.

Zugegeben, es hat ein wenig gedauert, bis sie sich diesen Genuss in seiner ganzen zeitlichen Aufwendigkeit erlaubt hat.  
Aber in diesen aufgewühlten Zeiten, in denen Frau und Mann nach Halt und Ruhe sucht und versucht, einigermaßen im Einklang mit sich selbst zu sein und die eigene Seele zu schützen, gönnt sie sich den Genuss. 

Seitdem sie weiß, was sie genießen kann, und ausgiebig genießen darf, macht sie das nach Möglichkeit.

Andererseits besteht tatsächlich die Gefahr, unglücklich zu sein - in diesen unruhigen und gewaltigen Zeiten.
Letztens las sie ein neues Buch und versank abermals stundenlang in eine andere Welt. 

Sie hat quasi in der Geschichte gebadet. 

Und dann war da dieses wunderbare Konzert, diese Musik, einfach herrlich und wohltuend. Ein weiteres Bad.

So gestaltet sie bewusst schöne Momente und nimmt ein Bad, ein Bad für Genießer.

Oder, so hörte sie in einem Lied:

Lass es Konfetti regnen für einen schönen Moment, denn dafür ist Konfetti da.

Und übrigens, beten tut sie auch.

                                                                                                    Anja von Waldow